E-Commerce

Hauptsendezeit wird teurer – DHL plant Zusatzgebühren

Christian Sturm

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dhl versand

Wie der Bundesverband Onlinehandel (BVOH) berichtet, plant DHL für das Weihnachtsgeschäft 2025 neue Zusatzgebühren für Geschäftskund:innen. Davon betroffen sind Online-Händler:innen, die ihre Pakete über das DHL-Netzwerk versenden. Für den Zeitraum vom 1. November bis 31. Dezember gilt bereits eine Peak-Gebühr von 19 Cent pro Paket. Laut BVOH soll nun eine weitere Sonderabgabe von 50 Cent erhoben werden. Eine offizielle Stellungnahme von DHL liegt aktuell noch nicht vor. Die zusätzliche Gebühr soll die Sendungen in den zwei mengenstärksten Wochen – der Black-Week und der Cyber-Week – vom 24. November bis 7. Dezember 2025 betreffen.

Kritik vom Bundesverband Onlinehandel

DHL begründet den Aufschlag mit den hohen Kosten für die Bewältigung der Paketflut in diesem Zeitraum. 2024 wurden in dem Zeitraum bis zu 12 Millionen Sendungen pro Tag bearbeitet. Das Unternehmen sieht sich gezwungen, die Kapazitäten durch kostspielige Zusatzmaßnahmen zu erweitern, um eine reibungslose Zustellung sicherzustellen.

Fast zwangsläufig sorgen die neuen Gebühren jedoch für Kritik, insbesondere von den betroffenen kleinen und mittelständischen Online-Händler:innen. Der Bundesverband Onlinehandel warnte davor, dass die Zusatzkosten für kleinere Shops eine ernsthafte Belastung darstellen könnten. Er fordert die sofortige Einstellung der geplanten Sondergebühr.

Die DHL hat begonnen, ihre Geschäftskund:innen frühzeitig über die zusätzlichen Kosten zu informieren und betont, dass Privatkund:innen von diesen Gebühren nicht betroffen sind. Zudem könnten Händler:innen den Preisaufschlag vermeiden, indem sie ihre Pakete außerhalb der Hochsaison einspeisen. Dies ist angesichts der umsatzstärksten Zeit des Jahres natürlich unrealistisch. Die Kund:innen erwarten die bestellten Waren zeitnah und nicht erst dann, wenn die normalen Gebühren wieder gültig sind. Zumal die Peak-Gebühr ebenfalls bis Ende Dezember anfällt.

Fazit

DHL argumentiert, dass die Maßnahme erforderlich sei, um die hohe Sendungsmenge während der Spitzensaison effizient bewältigen zu können. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Gebühren auf den Online-Handel auswirken. Besonders kleinere Händler:innen könnten sich gezwungen sehen, ihre Preise anzupassen oder nach Alternativen zu suchen. Die Diskussion über die Auswirkungen der neuen Gebühren dürfte daher noch weitergehen.