Die Meldepflicht für Plattformbetreiber:innen und Privatverkäufer:innen im E-Commerce
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Die Vermietung der eigenen Wohnung über Airbnb oder der Verkauf von alten Schätzen auf eBay Kleinanzeigen – diese Plattformen sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Doch seit Inkrafttreten des Steuertransparenzgesetzes im Jahr 2023 hat sich für viele Privatverkäufer:innen einiges geändert. Die Pflicht zur Meldung von Transaktionen an das Finanzamt betrifft auch private Verkäufe über Online-Plattformen. Warum das so ist, ob du betroffen bist und welche Konsequenzen es für dich haben kann, erfährst du in unserem aktuellen Blogbeitrag.
Steuertransparenz für Plattformbetreiber:innen und Privatverkäufer:innen
Das Plattformen-Steuertransparenzgesetz (PStTG) folgt der EU-Richtlinie 2021/514 und regelt unter anderem die Meldepflicht von Plattformbetreiber:innen wie Amazon oder eBay, private Dienstleistungen und Veräußerungsgeschäfte bis zum 31.01.2025 an das Bundeszentralamt für Steuern zu melden. Betreiber:innen digitaler Plattformen sind somit auch dazu verpflichtet, Informationen über Einkünfte von Privatpersonen den zuständigen Finanzbehörden mitzuteilen, sofern die dafür vorgesehenen Voraussetzungen erfüllt sind.
Um in diesem Prozess auch ausländische Anbieter:innen erfassen zu können, gibt es inzwischen einen automatisierten Informationsaustausch zwischen den EU-Mitgliedsstaaten. Doch ab wann greift das Steuertransparenzgesetz eigentlich? Und bist du als Privatverkäufer:in auch davon betroffen?
Betrifft das Steuertransparenzgesetz mich als Privatverkäufer:in?
Generell gilt: Alle gewerblichen Nutzer:innen bzw. Einzelhändler:innen müssen von den Plattformen mit einer Übersicht über die getätigten Verkäufe an das Bundeszentralamt für Steuern gemeldet werden. Davon sind vor allem Plattformen wie eBay, Amazon, Airbnb oder Facebook-Marketplace betroffen. Es gibt aber gewisse Grundvoraussetzungen, die bei privaten Verkäufer:innen erfüllt sein müssen, bevor die Daten auch an das Finanzamt weitergeleitet werden: Das Steuertransparenzgesetz greift bei Privatverkäufer:innen erst dann, wenn mehr als 30 Verkäufe und mehr als 2.000 Euro Verkaufserlös pro Kalenderjahr erwirtschaftet wurden. In diesem Fall werden die folgenden Daten der Verkäufer:innen an das Finanzamt gemeldet:
- Name
- Adresse
- Bankverbindung
- Steuer-ID
- Verkaufserlöse, sowie Gebühren und Provisionen der jeweiligen Plattform
Ausnahmeregelungen
Wie so oft gibt es aber auch hier Ausnahmeregelungen: auch wenn mehr als 30 Verkäufe bzw. mehr als 2.000 Euro Verkaufserlös erwirtschaftet wurden, geht es in der Regel um die Art der verkauften Gegenstände. Denn Gegenstände des täglichen Gebrauchs, wie zum Beispiel Elektronikgeräte oder PKWs, dürfen weiterhin steuerfrei von Privatanbieter:innen über die Plattformen verkauft werden. Der Begriff „täglicher Gebrauch“ ist hier im übertragenen Sinne zu verstehen, eine regelmäßige Nutzung der Gegenstände ist ausreichend, auch wenn der Gesetzgeber das nicht näher definiert. Gegenstände, die nicht täglich oder regelmäßig gebraucht werden, wie etwa eine Münzsammlung oder Antiquitätensammlung, dürften unter die Besteuerungsregelung fallen.
In jedem Fall ist es empfehlenswert als Privatverkäufer:in Buch zu führen und Informationen zu Datum, Einkaufs-/Verkaufspreis, sowie Kosten und Gewinn mit entsprechenden Nachweisen zu hinterlegen. Die Meldepflicht der jeweiligen Plattformbetreiber:innen muss bis zum 31.01.2025 erfolgen.
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