E-Commerce

Weihnachten beginnt im Sommer: Tipps für die umsatzstärkste Zeit des Jahres

Christian Sturm

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Das Weihnachtsgeschäft beginnt für viele Online-Händler:innen inzwischen nicht mehr im Herbst, sondern im Sommer. Viele Verbraucher:innen starten zu dieser Zeit bereits mit der Suche nach Weihnachtsgeschenken. Dies stellt den E-Commerce vor neue Herausforderungen. Wer frühzeitig plant, steigert seine Chancen für das lukrativste Quartal des Jahres.

Kaufverhalten verändert sich

Aktuelle Studien zeigen, dass rund 40 Prozent der deutschen Verbraucher:innen bereits im Sommer mit ihren Weihnachtseinkäufen beginnen. In Großbritannien und den USA ist der Anteil sogar noch höher. Die Gründe dafür sind vielfältig. Neben anhaltender Preisunsicherheit und möglichen Lieferengpässen spielt auch der Wunsch eine Rolle, den Stress der Vorweihnachtszeit zu umgehen. Für Online-Händler:innen heißt das, dass die Hochsaison wesentlich früher beginnt als noch vor wenigen Jahren.

Auf der anderen Seite bedeutet der frühzeitige Start nicht, dass besondere Aktionstage wie Black Friday oder Cyber Monday an Bedeutung verlieren. Gerade wenn es um Elektronikartikel geht, setzen 49 Prozent der befragten deutschen Konsument:innen auf Schnäppchentage und Rabattaktionen.

Frühzeitige Lager- und Logistikplanung ist entscheidend

Zentral für die Vorbereitung ist ein gut aufgestelltes Lager- und Logistiksystem. Die Lagerbestände müssen rechtzeitig aufgefüllt werden, um Lieferengpässe zu vermeiden und die steigende Nachfrage zu bedienen. Dies gilt besonders für die Bestseller des Sortiments. Wer die beliebtesten Artikel nicht ausreichend verfügbar hat, kann Kund:innen verlieren. Hier gilt es auch, den Markt im Auge zu behalten, Trends rechtzeitig zu erkennen und darauf zu reagieren.

Gleichzeitig sind leistungsfähige Versandprozesse unerlässlich. Wer mit mehreren Versanddienstleistern arbeitet und seine „Letzte Meile“ absichert, erhöht die Liefersicherheit – besonders im kritischen Zeitraum kurz vor dem 24. Dezember. In diesem Zusammenhang sollte auch die Retourenabwicklung effizient organisiert sein, insbesondere im Hinblick auf Geschenkartikel und das erweiterte Rückgaberecht, das viele Online-Shops in der Weihnachtszeit gewähren.

Technische Stabilität und Optimierung für mobile Geräte

Eine reibungslos funktionierende Webseite ist grundsätzlich die Basis des Geschäfts. Die Systeme müssen für hohen Traffic ausgelegt und die Ladezeiten so gering wie möglich sein. Wichtig ist auch ein einfacher Checkout-Prozess, um Warenkorbabrüche zu verhindern. Die Navigation muss zudem intuitiv und vollständig für mobile Geräte optimiert sein, da ein Großteil der Kund:innen diesen Weg nutzt. Zusätzlich wirken vertrauensbildende Elemente wie Gütesiegel, sichere Zahlungsmethoden und Produktbewertungen verkaufsfördernd und stärken die Conversion Rate.

Marketing-Maßnahmen rechtzeitig planen und umsetzen

Mindestens genauso wichtig wie volle Lager sind starke Verkaufsimpulse. Schon im Spätsommer lohnt es sich, erste Kampagnen zu starten. Budgets für Social Media, Newsletter und Suchmaschinenwerbung sollten zeitig eingeplant werden, da die Kosten im vierten Quartal erfahrungsgemäß stark steigen. Kund:innen reagieren positiv auf Inspiration, auch wenn sie nicht sofort kaufen. Frühzeitige Rabattaktionen, Geschenke-Guides oder thematische Landingpages helfen ebenfalls, die Zielgruppe in eine weihnachtliche Kaufstimmung zu versetzen.

Nach dem Weihnachtsgeschäft bietet sich die Chance, durch persönliche Dankesnachrichten, Follow-up-Kampagnen im Januar oder Gutscheine für die nächste Bestellung, Neukund:innen in Stammkund:innen zu verwandeln.

Kundenservice und Teamstruktur richtig planen

Eine hohe Servicequalität ist in der Hochsaison sehr wichtig. Online-Shops sollten ihren Kundensupport skalierbar aufstellen – durch eine Kombination aus z.B. Live-Support, Chatbots und automatisierten FAQ-Lösungen. Für viele Online-Händler:innen ist Weihnachten daher auch eine personelle Herausforderung. Saisonkräfte sind begehrt und sollten frühzeitig rekrutiert werden. Natürlich muss auch das Stammpersonal gut geschult sein, um Reklamationen und Anfragen schnell und effizient zu bearbeiten. Wer seine Supportzeiten in der Vorweihnachtszeit ausweitet, erhöht auch die Kundenzufriedenheit deutlich.

Sortiment strategisch ausrichten

Inhaltlich lohnt es sich, das Sortiment auch auf Geschenkbedürfnisse abzustimmen. Geschenk-Sets, Bundles und personalisierbare Produkte zählen zu den beliebtesten Kaufobjekten. Nachhaltigkeit spielt für viele Verbraucher:innen eine immer größere Rolle. Wer mit recycelbaren Verpackungen, CO₂-neutralem Versand oder langlebigen Produkten arbeitet, kann bei umweltbewussten Kund:innen punkten.

Fazit

Der Sommer entscheidet über das Weihnachtsgeschäft. Online-Händler:innen können es sich heute nicht mehr leisten, mit der Weihnachtsplanung bis Oktober zu warten. Alle relevanten Bereiche von Sortiment und Technik bis hin zu Marketing und Service müssen frühzeitig koordiniert werden. Wer sich in diesen Bereichen optimal aufstellt, kann von der wichtigsten Umsatzzeit des Jahres profitieren.

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