E-Commerce

Warum du beim Mobile Shopping auf deine eigene E-Commerce-App setzen solltest

Isabelle Broszat

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Verbraucher:innen kaufen längst und immer häufiger mobil ein. Und am liebsten mit dem Smartphone. Da sich auch deine Kund:innen zunehmend vom Desktop auf das Handy verlagern, ist ein Mobile-First-Ansatz erforderlich, um die Kaufentscheidungen positiv zu beeinflussen. Für Onlinehändler:innen ist die Ergänzung der Website mit Apps für den E-Commerce daher eine wichtige Aufgabe.

Warum du eine E-Commerce-App brauchst

Du hast natürlich eine responsive Website. Falls du aber erwartest, damit stellst du auch all die mobilen Shopper zufrieden, solltest du umdenken. Schon ein kurzer Blick auf ein paar Zahlen spricht für sich:

  • Laut der Digital Marketing Plattform Think with Google finden inzwischen 64 % des Onlineeinzelhandels auf mobilen Endgeräten statt. Allerdings sind dabei die Konversionsraten nur halb so hoch wie auf dem Desktop. Mit anderen Worten: Mehr Besucher:innen, aber weniger Käufer:innen.
  • Der Software-Entwickler und Consultant Ruby Garage hat ermittelt, dass 78 % der Verbraucher:innen lieber eine E-Commerce App als eine mobile Website benutzen würden, um online einzukaufen. Richtig gelesen: 78 %!
  • Der Mobile App Evolution Report 2020 von App Annie hält fest, dass weltweit im Jahr 2019 Nutzer:innen im Durchschnitt 93 Apps auf dem Smartphone installiert hatten und 41 davon pro Monat nutzten.

Und dann ist da ja auch noch Covid-19. Es hat sich erwiesen, dass die Pandemie ein Jahrzehnt des Wachstums im Onlinehandel in ein einziges Jahr gepackt hat. Deshalb kann der Mobile Shopping Apps Report von App Annie, Liftoff and poq verkünden, dass …

  • … die Zeit, die Verbraucher:innen in Shopping-Apps verbringen, im ersten Quartal 2021 um 48 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist.
  • … von Januar bis Mai 2021 allein Android-Nutzer:innen im Durchschnitt zwei Milliarden Stunden pro Woche eingekauft haben – 51 % mehr als vor der Pandemie.
  • … während des gesamten Jahres 2020 der Warenkorbwert im Vergleich zum Vorjahr um 22 % gewachsen ist.

Mobile-UX-Mindset für den E-Commerce der Zukunft

Wie die oben genannten Zahlen zeigen, boomt Mobile Shopping, aber es gibt Probleme bei der Conversion. Die Customer-Journey beginnt zwar immer häufiger bei der mobilen Suche. Gekauft wird aber oft woanders oder, noch schlimmer, gar nicht. Der Hauptgrund ist schlicht und einfach, dass der Bestellvorgang insgesamt oft zu kompliziert ist. Untersuchungen haben drei hauptsächliche Pain-Points bei der mobilen UX ausgemacht.

Zwischenfazit: Beim Discounter haben wir alle keine Wahl und müssen uns in engen Gängen an unausgepackten Kisten vorbeizwängen und mehr oder weniger geduldig an der Kasse warten. Online muss die Shopping-Experience aber viel, viel besser sein. Sonst finden die Käufer:innen in den unendlichen Weiten des Internets garantiert einen Platz, wo das Gras grüner beziehungsweise das Einkaufserlebnis befriedigender ist.

Die gute Nachricht ist, dass eine E-Commerce-App alle drei oben beschriebenen Herausforderungen auf einmal löst – sofern sie gut gemacht ist. Worauf also kommt es an, wenn du deine Interessent:innen mithilfe einer E-Commerce-App zu überzeugten Käufer:innen machen willst?

Welche Features machen eine gute E-Commerce App aus?

Ziel all deiner E-Commerce-Marketing-Tools sollte sein, sich von der Masse abzuheben und die Kund:innenzufriedenheit zu steigern.

Dafür solltest du sicherstellen, dass deine E-Commerce App mit deinen Unternehmenszielen übereinstimmt. Lege deshalb zuerst fest, was du mit deiner App erreichen willst, wie die Funktionen einerseits deine Abläufe erleichtern und gleichzeitig ein großartiges Kund:innenerlebnis bieten können.

Das sind einige der wichtigsten und nützlichsten Features guter E-Commerce-Apps, die du auch zeitlich gestaffelt einführen kannst:

Vier Must-haves…

  1. Einfache Registrierung: Ein rationalisierter Anmeldeprozess ist immer ein attraktives Plus für die Kund:innen. Vereinfache die Registrierung, indem du den User:innen die Möglichkeit gibst, sich per E-Mail, per Telefonnummer mit OTP oder auch über externe Konten wie Google und Facebook anzumelden.
  2. Wunschzettel sind eine der wichtigsten Funktionen. Kund:innen markieren gerne Produkte, ohne sie in den Einkaufswagen legen zu müssen. Viele von ihnen besuchen ihre Wunschliste immer wieder, was die Wiederkaufrate fördert.
  3. Superschneller Checkout: Der Checkout ist der letzte Schritt jeder Konversion. Deshalb sind hier Einfachheit und Schnelligkeit gefragt. Funktionen wie automatisches Ausfüllen von Details anhand von Profilinformationen und Gast-Checkouts müssen Bestandteil jeder modernen E-Commerce-App sein. Die Benutzer:innen können die Transaktion so mit minimalem Zeit- und Arbeitsaufwand abschließen. Und das ist ein entscheidender Faktor bei der Verringerung von Kaufabbrüchen.
  4. Mehrere Zahlungsarten: Weil Shopper:innen unterschiedliche Zahlungswege bevorzugen, gilt hier: je mehr, desto besser. Google Pay, Apple Pay, PayPal und andere, die eine schnelle und bequeme Zahlung möglich machen, sollten an Bord von Apps im E-Commerce sein.

… und drei Nice-to-haves

  1. Push-Benachrichtigungen sind effektiv, wenn es umProduktaktualisierungen, gespeicherte Artikel, die wieder vorrätig sind, heiße Blitzverkäufe, personalisierte Marketingkampagnen und vieles mehr geht. Sie sind der Schlüssel zur Kommunikation zwischen deiner Marke und den Kund:innen.
  2. Fortschrittsbalken verbessern die Shopping-Erfahrung, weil sie die Anzahl der Schritte bis zum Abschluss des Kaufs sichtbar machen. So sehen die Kund:innen die E-Commerce App in Aktion und werden am Ende des Balkens mit einem Endorphinschub belohnt.

KI-Sprachassistent: Das Voice-Shopping steht zwar erst am Anfang. Doch die großen Unternehmen der E-Commerce-Branche experimentieren damit und setzen neue Maßstäbe für ein besseres Kund:innenerlebnis. Die technischen Fähigkeiten von KI-Sprachassistenten helfen bei der einfachen Navigation durch die App und führen zu mehr Conversions. Generell wird KI für den E-Commerce in Zukunft von immer größerer Bedeutung sein.

E-Commerce-App selber bauen oder entwickeln lassen?

Auf die Frage, auf welchem Wege du deine eigene Shop-App einrichtest, gibt es keine allgemeingültige Antwort. Für viele kleinere Onlinehändler:innen mag es ausreichen, eine App von der Stange von Anbietern wie etwa Shopify zu nutzen.

Allerdings solltest du dabei nicht übersehen, dass es neben der mangelnden Anpassbarkeit an die eigenen speziellen Bedürfnisse auch ein Nachteil sein kann, von der Plattform abhängig zu sein. Wenn diese aus irgendeinem Grund mal nicht funktioniert, kannst auch du nicht mehr verkaufen.

Natürlich ist die Startinvestition in eine maßgeschneiderte, individuelle Lösung von einer App-Entwicklungsagentur höher. Aber dafür sparst du dir die monatlichen Gebühren, die du bei Portalen wie Shopify zahlen müsstest.

Unabhängig davon, welchen Weg du wählst: Entscheidend ist immer, dass du zunächst ein solides App-Konzept entwickelst, um darauf das passende Design und eine optimierte User-Experience aufzusetzen.

Fazit: Apps im E-Commerce sind sinnvoll für Händler:innen jeder Größenordnung

Mobiles Einkaufen ist schon jetzt enorm wichtig und wird in seiner Bedeutung weiter zunehmen. Es ist einfach viel bequemer, als erst den Computer hochzufahren. Im Bus, im Zug oder in der Mittagspause – Menschen möchten Einkäufe überall und zu jeder Zeit erledigen.

Und das gilt natürlich für kleine und große Händler:innen gleichermaßen. Auch und gerade, wenn du als Händler:in erst durchstartest, solltest du dir die Chancen, die E-Commerce-Marketing-Tools bieten, nicht entgehen lassen. Sie sind nämlich weit mehr als eine Ergänzung zum „klassischen“ E-Commerce: Meist werden sie zu eigenständigen Umsatztreibern, die zunehmend den Hauptanteil der Conversions liefern.

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