Shopware Community Day 2025
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Wow – 25 Jahre, ein Vierteljahrhundert! Shopware hatte am 16. September 2025 nicht nur zum Community Day geladen, sondern feierte auch sein 25. Jubiläum. Rund 1.500 Gäste der Shopware-Community, des Partnernetzwerks sowie Entwickler:innen und Branchenexpert:innen kamen in Köln zusammen. Die Veranstaltung bot einen umfangreichen Einblick in die Entwicklungen und Innovationen rund um E-Commerce, KI und Community-Strategien. Die Key Points lagen dabei auf KI & Agentic Commerce, B2B & Complex Commerce und die Öffnung des Shopware-Ökosystems für Partner wie PayPal. Wir waren für euch live vor Ort, haben die tolle Atmosphäre aufgesaugt und die spannenden Vorträge verfolgt.
Überblick
Mehr als 50 Speaker:innen auf drei Hauptbühnen, 12 Masterclasses, über 20 Fachvorträge und 8 Meetups deckten ein breites Themenspektrum ab. Alles jedoch zusammengehalten vom roten Faden der Veranstaltung – KI im E-Commerce allgemein und im speziellen das Agentic Commerce, welches die Zukunft des digitalen Handels darstellt. Durch neue Technologien wird sich das gesamte Ökosystem verändern und gerade im B2B- Bereich immer komplexer werden. Dafür wurde der Begriff des Complex Commerce geprägt.
Die Keynote
Die Shopware-Gründer und CEO’s Stefan und Sebastian Hamann blickten zu Recht stolz auf 25 Jahre Shopware zurück und machten deutlich, dass der „Day-One-Spirit“ ungebrochen ist. Dies war auch deutlich zu spüren. Sie betonten, wie wichtig und wertvoll die Community-Momente sind, die Platz zum Netzwerken und Austausch bieten. Daraus leitet sich nicht nur eine Kernaussage, sondern eine Mission ab: Zusammen bauen wir die anpassungsfähigste Handelsplattform im E-Commerce!
Sebastian Hamann gab einen Ausblick auf die Zukunft von Shopware und des Online-Handels. Dieser wird mehr und mehr durch den Einsatz von KI-Agenten geprägt und Shopware will ein Treiber dieser Entwicklung sein. Bis 2030 erwarten Analysten der Branche, dass 30% der Transaktionen im Online-Handel über Agentic Commerce abgewickelt werden. Ein klarer Paradigmenwechsel im E-Commerce, der jetzt stattfindet. Die Generation der digital Natives nutzt bereits heute zu 50% KI-Tools zur Produktinformation und -suche.
Natürlich bedeutet dies im Umkehrschluss, dass auch 2030 noch 70% der Transaktionen über die etablierten Kanäle erfolgen. Daher müssen Online-Shops sowohl für den Agentic Commerce als auch für den traditionellen Transactional Commerce aufgestellt sein. Um den parallelen und hohen Aufwand zu meistern, bietet Shopware seiner Community Unterstützung und möchte durch Automatisierung für Entlastung sorgen. Es gibt dabei nicht die eine Strategie oder das eine Playbook für alle Bereiche. Dafür sind die Anforderungen für Marktplätze, Kund:innen, Industrie und Produkten zu unterschiedlich. Jedes Unternehmen benötigt seine eigene, individuelle Strategie für den Agentic Commerce.
„Du musst dich von anderen abheben, aber du musst dort sein, wo deine Kunden sind. Du musst in der Welt des agentenbasierten Handels präsent sein, aber zu deinen eigenen Bedingungen und du darfst dabei nicht in die Abhängigkeitsfalle tappen.“, führte Sebastian Hamann aus.
Wichtige strategische Ankündigungen
- KI & Agentic Commerce als Leitidee
KI & Agentic Commerce sind die zentralen strategischen Säulen und Shopware treibt die Entwicklung in diesen Bereichen konsequent voran. Die Vision sieht autonom agierende, KI-gestützte Systeme, welche Online-Händler:innen gezielt unterstützen und vor allem entlasten sollen. Dabei behalten sie volle Kontrolle über Ihre Prozesse und Daten. Auch die Diskussionen in den Panels zeigten, dass KI nicht nur ein Trend ist, sondern vielmehr einen strategischen Wandel bedeutet – mit Shopware als Plattform für autonome, aber steuerbare E-Commerce-Prozesse.
- Integration in die PayPal Commerce Agent Platform
Shopware wird Teil der neuen Commerce Agent Platform von PayPal. Dies ermöglicht es Online-Händler:innen, Produkte über verschiedene, KI-gesteuerte Verkaufskanäle – darunter Chatbots, Sprachassistenten und Large Language Models – auffindbar und kaufbar zu machen. Durch die Plattform werden neue kanalübergreifende, automatisierte und KI-gesteuerte Vertriebsmöglichkeiten eröffnet. Ryan Prichard (Vice President SMB and Financial Services bei PayPal) führte dazu an einem praktischen Beispiel aus, wie die neue Plattform funktioniert. Über das PayPal Konto den Shopping Agent aufrufen und die Suchparameter definieren. Die angezeigten, personalisierten Ergebnisse können noch verfeinert werden, bis das passende Produkt angezeigt wird. Das Produkt auswählen, auf den Kaufbutton klicken und PayPal ruft im Hintergrund die zuvor abgelegten Informationen zur Bezahlung und zum Versand ab. Nur noch den Kauf bestätigen – das war’s. So einfach geht Einkaufen in der Ära des Agentic Commerce.
- Gründung der Agentic Commerce Alliance
Shopware setzt sich gemeinsam mit anderen führenden Digitalunternehmen für neue Standards im Agentic Commerce ein. Das Unternehmen entwickelt dafür aktuell einen eigenen MCP-Server, welcher den reibungslosen Datenaustausch zwischen KI-Systemen und Online-Shops ermöglichen soll.
Produkt‑ und Technologie‑Neuheiten
Die Produkt- und Technologieankündigungen zielen darauf ab, Automatisierung, Personalisierung und Skalierbarkeit in Shop‑Installationen zu stärken. Shopware sieht sich ganz klar als Open-Box-Platform sowie als Partner und Dienstleiser für seine Community.
- B2B Features
Ein Schwerpunkt lag auf den Neuheiten im B2B Bereich. Shopware stellte neue Tools und Komponenten vor, um die Community bei den komplexen B2B-Prozessen noch besser zu unterstützen.
Mit den Advanced Product Catalogs wurde ein neues Feature zur besseren Modellierung komplexer Produktkataloge und Varianten vorgestellt, welches vorrangig für internationale und B2B‑Use‑Cases gedacht ist.
Ab dem vierten Quartal dieses Jahres steht das neue Budget Management zur Verfügung. Es handelt sich dabei um ein zentrales, API‑basiertes Dashboard zur konsolidierten Verwaltung von Jahres‑ und Unterbudgets über Shops, Verkaufskanäle und Kampagnen mit Echtzeit‑Tracking, Prognosen und passgenauer Rollen‑ und Rechtevergabe.
Ein weiteres Feature für das vierte Quartal ist Individual Pricing. Damit können kundenspezifische Preise automatisch im Shop angezeigt und aktualisiert werden, ohne manuelles Eingreifen. Dies bringt enorme Effizienzgewinne besonders bei großen Sortimentsstrukturen.
- Offenes Ökosystem und Einbindung der Community
Es wurde deutlich hervorgehoben, dass Shopware eine Open‑Box‑Platform sein möchte (zwischen starren SaaS‑Lösungen und stark angepassten Eigenlösungen). Die Offenheit in Architektur und Code ist dort ein ganz wichtiger Baustein.
Allein im Jahr 2024 gab es über 360.000 aktive Erweiterungen und mehr als 38.000 Beiträge bei GitHub (öffentliche Softwareentwicklungsplattform) von über 800 Mitwirkenden.
Ein Meilenstein stellt auch der neue Shopware Community Hub dar. Er ist ein zentraler Ort für tausende Mitglieder zum Austausch und Lernen, für Clubs sowie Gamification Elemente und wird in mehr als 30 Ländern genutzt. Genau dies ist der Platz, wo die Verbindung zwischen Community und Entwicklern stattfindet, um gemeinsam die beste Plattform im E-Commerce zu verwirklichen.
- Shopware Copilot
Dies ist ein KI-basierter Chat-Assistent, der direkt in die Shopware-Administration integriert ist. Er beantwortet Fragen zu Funktionen, Einstellungen und Best Practices, bietet Problemlösungen, Produkt- und Datenanalysen sowie Empfehlungen – alles kontextbezogen zu Shopware-Version und Shopdaten. Geplant sind u.a. eigenständige Analysen, intelligente Handlungsempfehlungen und Automatisierung alltäglicher Aufgaben.
- Nexus Plattform
Die Integrations- und Automatisierungsplattform von Shopware, mit der verschiedene Systeme (ERP, CRM, Zahlungsanbieter und weitere) unkompliziert angebunden werden können. Nexus vernetzt unterschiedliche Software-Lösungen und automatisiert Workflows, wodurch Prozesse zentral gesteuert und effizient verwaltet werden können. Ab dem vierten Quartal 2025 steht die Feinjustierung an und im April 2026 soll die Beta Phase starten.
Highlights der Podiumsdiskussionen
Die Diskussionen auf den Bühnen boten wertvolle Einblicke in die Zukunft des E-Commerce, insbesondere im Hinblick auf Markenbildung, Community-Nähe und technologische Transformation.
Im Lovebrand-Panel „From Cart to Heart“ diskutierten Vertreter:innen von MissPompadour, camel active, Kandu und DRYKORN, wie sie mit Shopware starke Marken aufgebaut haben. Dabei geht es nicht nur um gute Produkte, sondern auch um authentische Geschichten und digitale Nähe zur Community. Shopware bietet die Flexibilität, um individuelle Markenidentitäten technisch umzusetzen – etwa durch personalisierte Shopping-Erlebnisse und Content-Integration. Trotz globaler Expansion bleibt die Nähe zur Zielgruppe zentral.
Daniel Wolf (CTO von 8mylez) teilte Optimierungstipps aus zehn Jahren Shopware-Erfahrung – etwa zur Ladezeit, Serverkonfiguration und Template-Performance.
Die Community ist der Innovationsmotor. Wie schon in der Keynote zu hören war, betonten auch viele Speaker, dass die Shopware-Community nicht nur die Nutzerbasis, sondern vor allem ein aktiver Mitgestalter der Plattform ist.
Die Vorträge und Diskussionen unterstrichen die Bedeutung von Offenheit gegenüber Partnern, Integratoren und Drittanbietern – etwa durch API-first-Ansätze und modulare Architektur. Ganz im Sinne des offenen Ökosystems, welches Shopware sein möchte.
Fazit
Der Shopware Community Day 2025 feierte die Tradition, Innovation und Community von Shopware und hat gleichzeitig einen Blick weit in die Zukunft geworfen. Er zeigte Shopware als technologisch führenden Anbieter im E-Commerce, mit klaren Schwerpunkten auf KI & Agentic Commerce, Automatisierung und Community Building. Für Online-Händler:innen ergeben sich konkrete Modernisierungs‑ und Wachstumschancen, aber auch neue Aufgaben in der Integration und Governance von KI‑gestützten Abläufen. Die Veranstaltung setzte deutliche Impulse für die gesamte Branche und unterstrich die Bedeutung von Innovation, Austausch und Partnerschaft im digitalen Handel. Erfolgreicher E-Commerce der Zukunft ist emotional, automatisiert und Community-getrieben.

