E-Commerce

fynax Trendstudie – E-Commerce im Steuercheck

Christian Sturm

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Nach knapp zwei Jahren war es wieder Zeit für die fynax Trendstudie „E-Commerce im Steuercheck“ (hier geht’s zum Download). Bereits zum dritten Mal, nach 2022 und 2023, haben wir in Zusammenarbeit mit dem Händlerbund in den letzten Monaten Unternehmer:innen befragt und vor allem um Feedback zum Handel über die Landesgrenzen hinaus gebeten. Es hat sich gezeigt, dass die EU-Umsatzsteuerreform von 2021 weiterhin für einen sehr hohen Aufwand sorgt.

Änderungen durch die EU-Umsatzsteuerreform

Ein großes Ziel der Reform war es, den internationalen Handel zu erleichtern, indem vor allem die steuerliche Registrierung und Abgeltung zentralisiert und vereinfacht werden sollte. Wie bereits in der vorangegangenen Trendstudie erkennbar war, wurde dieses Ziel deutlich verfehlt. Gaben 2023 noch 73% der Befragten an, dass sich mit der Umstellung der bürokratische und administrative Aufwand erhöht hat (44% stark/deutlich erhöht), so waren es 2025 mehr als 80% (59% stark/deutlich erhöht). Daraus lässt sich wahrscheinlich auch der Rückgang bei der Nutzung des OSS-Verfahren erklären. Nur 51% der Teilnehmer:innen nutzen 2025 OSS gegenüber 71% in 2023. Die technische Umstellung scheint dabei problemloser zu verlaufen als vor zwei Jahren. So sahen es damals noch 65% der OSS-Nutzer als problematisch an, wohingegen nun 60% keine Schwierigkeiten damit haben.

Eine große Rolle bei der fehlenden Akzeptanz spielt wahrscheinlich vor allem die schleppende Digitalisierung des Bundeszentralamt für Steuern (BZSt). Dies führt zu Verzögerungen bei der Bearbeitung und generiert teilweise Mahnungen der ausländischen Finanzbehörden an die Händler:innen. Hinzu kommt, dass noch nicht alle Stufen der Reform umgesetzt wurden, was frühestens zu 2028 erfolgen soll.

Trend zur Digitalisierung

Eine deutliche Veränderung lässt sich beim Thema Steuererklärung feststellen. Der Trend geht eindeutig in Richtung digitale Steuerberatung. Der Anteil hat sich von 9% (2023) auf fast 29% in 2025 erhöht. Hier zeigt sich, dass die digitale Affinität deutlich zugenommen hat, was vermutlich mit einer gewachsenen digitalen Kompetenz sowohl der Unternehmer:innen als auch der Steuerberater:innen einhergeht. Dies geht deutlich zu Lasten der klassischen Steuerkanzleien, wo der Anteil von 70% in 2023 auf unter 44% zurückging. Einen geringfügigen Anstieg gab es bei selbsterstellten Steuererklärungen von 24% auf 28%.

Die Vorteile der digitalen Steuerberatung liegen klar auf der Hand. Sie punktet mit Effizienz, Transparenz und Benutzerfreundlichkeit, ohne dass die Qualität der Beratung beeinträchtigt wird. Die digitale Belegerfassung bietet Mandanten mehr Flexibilität im Alltag und durch Videocalls lassen sich Termine ortsunabhängig vereinbaren. Moderne Technologien automatisieren Routinearbeiten und menschliche Expertise kann dort eingesetzt werden, wo sie wirklich benötigt wird. fynax übernimmt hier mit seinen hochspezialisierten Steuerberater:innen eine Vorreiterrolle und hat das perfekte System für optimierte Datenintegration entwickelt, mit dem sich Geschäftsergebnisse und Verkaufszahlen aus Online-Shop-Systemen und Marktplätzen erfassen lassen. “Wir führen zusammen, was zusammengehört – digitaler Handel und digitale Steuerberatung.“ bringt es fynax Steuerberaterin Nadja Müller auf den Punkt.

Fazit

Auch vier Jahre nach dem Start der Umsatzsteuerreform gibt es noch erhebliche Schwierigkeiten für Unternehmer:innen, wie die Trendstudie deutlich zeigt. Vor allem der administrative und bürokratische Aufwand stellt dabei eine große Hürde dar und hat sogar zugenommen, was für viel Frust sorgt. Positiv ist hingegen die Entwicklung in Richtung mehr Digitalisierung. Die Reform soll vermutlich bis Ende 2028 vollständig ausgerollt werden und es bleibt abzuwarten, ob dadurch die bestehenden Schwierigkeiten beseitigt werden können.