Interview

„Die E-Commerce-Beratung basiert immer auf neuen Visionen und Ideen der Unternehmer!“ – fynax-Steuerberaterin und Rechtsanwältin Cara Raff

Isabelle Broszat

Diesen Artikel teilen

Für Rechtsanwältin und Steuerberaterin Cara Raff steht fest: am Thema E-Commerce kommt man in der heutigen Zeit nicht vorbei. Sie hat sich deswegen mit ihrem sechsköpfigen Team das Ziel gesetzt, die führende E-Commerce-Kanzlei in Süddeutschland zu werden. Was die Branche für sie so spannend macht und welche Besonderheiten es für Online-Händler:innen in der Beratung zu beachten gibt, hat sie uns verraten.


Cara Raff, du bist Rechtsanwältin und Steuerberaterin bei der ETL Bodensee Gruppe. Welche Rolle nimmst du im Unternehmen ein?

Wir haben insgesamt fünf Standorte rund um den Bodensee. Ich bin für Friedrichshafen, den größten Standort der Bodenseegruppe mit über 60 Mitarbeitern, verantwortlich und übernehme gleichzeitig mehrere Rollen: Sowohl in einem tollen Team die Standortleitung als auch ebenfalls im Team die Gesamtunternehmensleitung. Ein mittelständisches Unternehmen mit über 130 Mitarbeitern kann eine Person alleine nicht verantwortlich leiten ohne zu verbrennen. Ich bin vor sieben Monaten zum dritten Mal Mutter geworden und die Kanzlei ist jetzt sozusagen mein viertes Baby, ich habe mir nur eine kurze Pause gegönnt. Mittlerweile haben sich meine Rollen fachlich ein bisschen verändert, da ich meinen Fokus verstärkt auf den Bereich E-Commerce gelegt habe. Ich muss allerdings dazu sagen, dass wir auch hier immer im Team arbeiten und ich das fachlich nicht alleine stemme, sondern gemeinsam mit einem wunderbaren Kollegen, der ebenfalls Steuerberater ist und in den umsatzsteuerlichen Themen absolut aufgeht.

Neben der klassischen Steuerberatung arbeitest du in der Entwicklung von Umstrukturierungs-Konzepten. Als Rechtsanwältin handelst du Deals aus, erstellst Finanzierungskonzepte und bringst Parteien zusammen. Außerdem gibst du regelmäßig Gründungsberatung für Unternehmer:innen. Seit wann bist du mit deiner Kanzlei Teil von fynax und wieso hast du dich dafür entschieden?

Wir hatten schon vorher einige Berührungspunkte mit dem E-Commerce. Das ist auch selbsterklärend, denn wer den Anspruch hat eine digitale Kanzlei sein zu wollen, der muss sich mit den Themen am Puls der Zeit auseinandersetzen. Dazu gehört der E-Commerce-Bereich wie kein Zweiter. Der Online-Handel ist einfach super spannend und wir wollen boomende Branchen unbedingt beraten. Die E-Commerce-Beratung ist für uns sozusagen die Spitze des Eisbergs der Finanzbuchhaltung. Bevor wir uns fynax 2022 angeschlossen haben, ist uns aber aufgefallen, dass der E-Commerce-Bereich durchaus aufwändig ist. Doch genau hier hat es bei uns Klick gemacht: es ist aufwändig, wenn man sich nicht auskennt! Sobald man die Schnittstellen zwischen Steuerrecht und E-Commerce gefunden hat, liegen die optimalen Voraussetzungen für eine zielgerichtete und unglaublich nutzbringende Beratung vor.
Aber unsere Entscheidung, Teil des fynax-Teams zu werden, macht auch aus unternehmerischer Sicht Sinn: Sie dient nämlich auch der Mitarbeitergewinnung. Insbesondere junge Leute suchen neue Herausforderungen, wollen sich weiterentwickeln und eben nicht nur ganz buchen wie anno dazumal. Besonders die jungen Kollegen wollen am Puls der Zeit mitwirken und sind deswegen affin für neue Branchenbereiche wie den E-Commerce. Dieser Fokus hilft auch unsere jungen Mitarbeiter an uns zu binden. Wir versuchen ihnen daher auch viel Freiraum zur eigenen Entwicklung zu bieten. Sie verändern damit das Berufsbild und ihren Marktwert.

Was macht eine gute Steuerberatung für dich aus?

Der Schlüssel liegt in dem Wort „Beratung“. Das ist auch der Grund, warum wir in unserer Kanzlei diese verschiedenen Bereiche angegliedert haben. Neben der Steuerberatung haben wir auch eine Unternehmens- und eine Rechtsberatung. Ich selbst bin Rechtsanwältin. Der Beratungsansatz muss meiner Meinung nach aus einem 360°- Paket bestehen. Im Umkehrschluss könnte man vielleicht fragen, was für viele Mandaten als schlechte Beratung gilt? Der Mandant geht den Weg alleine und zum Jahresabschluss sieht man sich weit nach Ende des Wirtschaftsjahres für das Finanzamt die Zahlen an und dann ist wieder ein Jahr Funkstille. Das ist bei uns nicht so. Unsere Finanzbuchhaltung meldet die Zahlen regelmäßig auch an den jeweiligen zuständigen Steuerberater und nach erfolgter Kontrolle und bei Handlungsbedarf setzt dieser sich sofort an eine Lösung des Problems und nicht erst zum Jahresende beim Abschlussgespräch mit dem Mandanten. Das schreiben wir uns groß auf die Fahne: die Qualität unserer Beratung und Begleitung. Viele Mandanten im E-Commerce sind jung und starten ihr E-Commerce-Business direkt schon mit dem Gedanken, es zu verkaufen, wenn es erfolgreich genug ist: wir schaffen daher oftmals auch gleich eine Struktur, die bereits den Exit vorsieht. Wir betrachten entlang des Weges alle möglichen Szenarien des Prozesses. Aber am Anfang geht es in erster Linie darum, eine Bestandsaufnahme zu machen, das Business zu analysieren und z.B. einen fünf-Jahresplan auszuarbeiten oder ein bestimmtes Ziel zu formulieren, bevor wir die nächsten Schritte gehen.

Was macht den Bereich E-Commerce so spannend und welche Besonderheiten gibt es in der Beratung von E-Commerce-Unternehmen?

Die Besonderheit ist, dass ich als Unternehmer im E-Commerce viel größere Märkte bedienen kann, mich anders präsentieren, anders einkaufen und ganz neue Wege gehen kann, sowohl bei Kunden als auch bei den Lieferketten. Diese Vielfältigkeit kann mit neuen Ideen neu bespielt werden, selbst wenn man aus einer Branche kommt, bei der man zunächst gar nicht an E-Commerce denkt. Wer hätte gedacht, dass man Fenster super übers Internet verkaufen kann? Unsere Mandanten sind so unterschiedlich – auch das macht das Ganze so spannend. Die E-Commerce-Beratung ist deshalb auch immer eine, die auf neuen Visionen und Ideen der Unternehmer basiert. Das macht meinen Beruf spannend, jeden Tag auf´s neue.