E-Commerce

Der Online-Handel 2025 im Wandel: Die Zukunft ist jetzt

Fatih-Kağan Taşkoparan

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Barrierefreiheit, E-Rechnung, Produktsicherheitsverordnung – Das neue Jahr ist für Online-Händler:innen mit vielen neuen Pflichten und Herausforderungen gespickt. Das ist aber auch der Natur der Branche geschuldet, denn der Online-Handel befindet sich in regelmäßigem Wandel: Technologische Entwicklungen, sich verändernde Kund:innenbedürfnisse und neue gesetzliche Rahmenbedingungen prägen das neue Jahr dabei besonders. Da ist es auch mal leicht als Online-Händler:in den Überblick zu verlieren. Wir haben euch deshalb die wichtigsten Änderungen und Neuigkeiten im E-Commerce für 2025 zusammengefasst.

Gesetzliche Änderungen im Überblick

  • Barrierefreiheit: Mit dem Inkrafttreten des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes am 28. Juni 2025 müssen alle Online-Händler:innen ihre Websites und Online-Shops barrierefrei gestalten. Das bedeutet, dass sichergestellt werden muss, dass Produkte, Angebote und Dienstleistungen auch Menschen mit Beeinträchtigungen zugänglich gemacht werden. Einen detaillierten Artikel mit weiteren Informationen zum Thema haben wir hier für euch vorbereitet.
  • Produktsicherheit: Die Produktsicherheitsverordnung setzt neue Maßstäbe für den Schutz der Verbraucher:innen. Online-Händler:innen müssen seit dem 13. Dezember 2024 erweiterten Dokumentations- und Informationspflichten nachkommen. Dazu zählen unter anderem die Bereitstellung der Hersteller:inneninformationen und Online-Abbildungen der Warn- und Sicherheitshinweise der angebotenen Produkte. Alle Details zur neuen Verordnung haben wir hier für euch zusammengefasst.
  • E-Rechnung: Im Zuge des Wachstumschancengesetzes ist der Empfang der elektronischen Rechnung für inländische Unternehmen inzwischen zur Pflicht geworden. Damit soll unter anderem auch die Digitalisierung sowie die Entbürokratisierung in Deutschland gefördert werden. Unternehmen müssen ihre Prozesse entsprechend anpassen und sicherstellen, dass sie dazu in der Lage sind, elektronische Rechnungen zu empfangen.
  • Datenschutz: Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) wird weiterhin eine zentrale Rolle für den Online-Handel spielen. So müssen auch 2025 Online-Händler:innen die Datenschutzerklärung in verständlicher und leicht zugänglicher Form auf ihrer Website bereitstellen. Die dazugehörige Informationspflicht nach Artikel 13 DSGVO verpflichtet euch außerdem dazu, Kontaktdaten des Datenschutzbeauftragten, die Identität des:r Verantwortlichen und die Dauer der Speicherung von personenbezogenen Daten in eurer Datenschutzerklärung zu hinterlegen.
  • NIS2-Richtlinie: Die neue NIS2-Richtlinie der Europäischen Union hat sich zum Ziel gesetzt, die Sicherheit im digitalen Raum zu gewährleisten. Die Richtlinie wurde am 17. Oktober 2024 in nationales deutsches Recht umgesetzt und verschärft, durch festgelegte Mindestanforderungen für die Sicherheit von Netz- und Informationssystemen, die Anforderungen an die Cyber-Sicherheit. Als Online-Händler:in betrifft dich die neue Richtlinie nur dann, wenn dein Unternehmen 50 bis 249 Beschäftigte umfasst und zehn bis 50 Millionen Euro Jahresumsatz erwirtschaftet. Ist dies der Fall, dann bist du verpflichtet Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren, die in der Lage sind, Sicherheitsvorfälle zu erkennen und zu melden. Das bedeutet, dass du interne Prozesse für die Meldung von Sicherheitsvorfällen etablieren und mit den zuständigen Behörden zusammenarbeiten musst. Auch die Sensibilisierung deiner Mitarbeiter:innen durch regelmäßige Schulungen ist verpflichtend.

Tech-Trends als Treiber des E-Commerce

Neben den wichtigen gesetzlichen Änderungen gibt es auch technologische Neuerungen, die für Online-Händler:innen 2025 immer wichtiger werden. Tech-Trends, wie Künstliche Intelligenz oder Virtual Reality, sind 2025 nicht mehr aus der Branche wegzudenken. Als Online-Händler:in muss man sich deshalb jederzeit anpassen können, denn neue Technologien bieten die Chance, einzigartige Kund:innenerlebnisse zu schaffen und deinen Online-Shop modern und aktuell zu gestalten. Die wichtigsten Tech-Trends und deren Implementation haben wir hier kurz beschrieben:

  • Künstliche Intelligenz: KI wird in nahezu allen Bereichen des E-Commerce eingesetzt. Von personalisierten Produktempfehlungen über Chatbots bis hin zur automatisierten Bestellabwicklung – die Möglichkeiten für Online-Händler:innen sind vielfältig. Wir haben euch hier zusammengefasst, wie ihr KI-Tools im E-Commerce optimal für euren Shop nutzen könnt.
  • Augmented Reality und Virtual Reality: AR und VR ermöglichen es Kund:innen, Produkte virtuell anzuprobieren oder in ihrem eigenen Raum zu platzieren. Im Rahmen des sogenannten „Immersive Shoppings“ können Online-Händler:innen ihren Kund:innen ein besseres Einkaufserlebnis bieten und so für mehr Conversion-Rates und weniger Retouren sorgen. Die Einbettung von interaktiven Elementen, wie der 360°-Produktansicht, Chatbots und dem Einsatz von Produktvideos und Tutorials können Online-Händler:innen ihren Kund:innenstamm besser binden. In unserem Artikel über Immersive Shopping haben wir für euch die wichtigsten Informationen bereitgestellt.
  • Voice Commerce: Sprachgesteuerte Assistenten wie Amazon Alexa, Siri oder Google Assistant werden immer beliebter und machen es möglich, Produkte per Sprachbefehl zu bestellen. Diese Methode kann auch in deinem Online-Shop umgesetzt werden, um für mehr Konversionen zu sorgen.
  • Metaverse: Mit dem Metaverse werden bereits erste Schritte in Richtung virtueller Einkaufswelten unternommen. Im Prinzip können Kund:innen mit ihren Avataren in virtuellen Geschäften einkaufen und Produkte in 3D betrachten. Wie erfolgreich das Konzept umgesetzt werden kann, beweist ein Blick auf Roblox: Als Mischung aus Gaming-Plattform, sozialem Netzwerk und Content Creation Hub, bietet die Plattform Marken und Shops eine einzigartige Möglichkeit, junge Zielgruppen auf innovative Weise zu erreichen. Mehr dazu erfahrt ihr in unserem Roblox-Blog-Artikel.

Kund:innenbedürfnisse im Wandel – worauf Online-Händler:innen 2025 besonders achten sollten

Erinnerst du dich an das letzte Mal, als du online eingekauft hast? Was hat dich dabei überzeugt, genau dieses Produkt in diesem Shop zu kaufen und nicht das der Konkurrent:innen? Die Antwort liegt unter anderem in den sich ständig wandelnden Bedürfnissen der Kund:innen, denn das Kaufverhalten verändert sich rasant und regelmäßig. Online-Händler:innen stehen deshalb vor der Herausforderung, mit diesen Veränderungen Schritt zu halten und die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe noch besser zu verstehen. Doch welche Themen prägen den E-Commerce aktuell und worauf müssen Online-Händler:innen besonders achten? Wir haben euch die wichtigsten Punkte zusammengefasst:

  • Nachhaltigkeit: Das Thema Nachhaltigkeit ist noch immer von großer Relevanz und beeinflusst Kund:innen in ihrer Kaufentscheidung.
  • Transparenz: Kund:innen möchten wissen, wo ihre Produkte herkommen und unter welchen Bedingungen sie hergestellt werden. Eine transparente Lieferkette und Fair Trade Produkte sind nach wie vor sehr beliebt bei Konsument:innen.
  • Convenience: Schnelle Lieferung, einfache Retouren und flexible Zahlungsmethoden sind für Kund:innen selbstverständlich.
  • Personalisierung: Individuelle Angebote und auf Nutzer:innen zugeschnittene Empfehlungen sind das A und O einer erfolgreichen Online-Website.
  • Social Commerce: Das Einkaufen über soziale Medien wird auch in Deutschland immer wichtiger. Nach Instagram und Facebook soll der Trend durch einen möglichen Start in diesem Jahr von TikTok-Shop in Deutschland noch weiter verstärkt werden.

Fazit

Das Jahr 2025 im E-Commerce ist geprägt von einer komplexen Mischung aus technologischen Innovationen, neuen gesetzlichen Anforderungen und sich wandelnden Konsument:innenpräferenzen. Während KI-Tools und Social Commerce zweifellos im Fokus stehen, sollten Online-Händler:innen eine ganzheitliche Strategie verfolgen, um die vielfältigen Herausforderungen des Marktes zu meistern.